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Fahrradfahren in Norwegen

Fahrradfahren in Norwegen ist anders als in Deutschland. In Norwegen gibt es kaum Fahradwege abseits der Autostraßen. Die meiste Zeit ist man auf den normalen Straßen unterwegs und nur in Ortsschaften gibt es manchmal einen mehr oder minder guten Radweg. Auf der anderen Seite ist die Autodichte in Norwegen deutlich geringer als in Deutschland. Richtig lästig wurden die Autos nur auf den Europastraßen. Wenn man hinter sich das dumpfe Grollen eines untertourig laufenden Diesel hört, es gleichzeitig steil bergauf geht, die Straße die Breite einer deutschen Sackgasse hat und dauernd, da es ja eine Europastraße ist, Gegenverkehr entgegenkommt, fühlt man sich schon etwas gehetzt. Aber zum Glück ist das extrem selten, da man meist auf kleine Straßen ausweichen kann.

Fahrradtransport per Flugzeug

Verglichen mit dem Transport mit der Eisenbahn schlicht genial. Kein Umständliches Hochwuchten der Räder in einen alten Wagon, kein Umsteigen, wo der Zug auf Gleis 1 einfährt und der nächste Zug auf Gleis 18 weiterfährt, natürlich kein Aufzug vorhanden ist und man aufgrund von Verspätungen statt einer Stunde nur 5 Minuten Zeit hat, kein Stehengelassen werden auf irgendeinem kleinem Bahnhof, weil der Zug überfüllt ist. Unsere Erfahrungen mit dem Fliegen waren durchwegs positiv. Zwar mußten wir entgegen der Ankündigung bei der Einreise nach Stavanger in Oslo unsere Räder auschecken und wieder einchecken, doch das ging ohne Probleme vor sich.

Essen in Norwegen

Es ist kein Gerücht - das Essen in Norwegen ist deutlich teuerer als in Deutschland. Vor allem trifft das zu für Restaurants. Für ein normales Essen zu zweit mit einer kleinen Flasche Rotwein sollte man schon mehr als 100 Euro einplanen. In den Geschäften ist das Preisniveau höher als in Deutschland, aber eher moderat höher. Fisch dagegen ist erheblich billiger als bei uns. Alles in allem ist es auf jeden Fall nicht nötig Berge von Essen aus Deutschland mit nach Norwegen zu schleppen.

Camping in Norwegen

Da das Preisniveau bei Hotels in Norwegen ähnlich hoch ist wie bei den Restaurants, entschieden wir uns für das Camping. Wir haben es auch nie bereut. Die Campingplatzdichte in Norwegen ist sehr hoch und die meisten Campingplätze recht gut ausgestattet. Bei Regen haben wir zwar ab und zu eine Küche und einen Aufenthaltsraum vermisst, aber zumindest die Duschen waren immer hervorragend.Die Preise für das Camping waren recht stabil. Meist so gegen 60 - 100 NOK (ca 8 - 13 Euro). Erstaunlicherweise war es oft so, dass je bescheidener der Platz und die Ausstattung, desto höher der Preis. Die Besitzer hatten wohl die Einstellung: Wer bei mir übernachtet, hat scheinbar keine andere Wahlmöglichkeit und ich kann daher ruhig etwas mehr verlangen!

Fazit

Die meisten Reisenden, mit denen man auf dem Campingplatz ins Gespräch kam, waren das zweite oder dritte oder zehnte Mal in Norwegen. Wir können das inzwischen voll verstehen. Das Land ist nicht einfach - zumal mit dem Rad. Da ist das Wetter, oft wunderschön, aber manchmal auch tagelang zum Davonlaufen. Da sind - gerade für Fahrradfahrer - die Berge. Es gibt in Norwegen so gut wie keine Ebene. Entweder geht es rauf oder es geht runter und meist nicht nur 20 - 30 m nein 200 - 300 müssen es schon sein. Aber trotz allem, wenn man dann nachts um 23:00 vor dem Zelt in der Sonne sitzt und auf den Fjord hinausblickt, ich glaube, das läßt keinen mehr los. Wir haben noch viele andere Länder vor uns, doch irgendwann werden wir wieder in Norwegen in der Mitternachtssonne sitzen! Es lohnt alle Mühen!
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